SF 25 - Sonntag: Vogelschießen
Nach einer für viele Schützen kurzen Nacht hieß es am Sonntag bereits um 10.00 Uhr wieder Antreten vor dem Festzelt, um gemeinsam zur Vogelwiese auf den Hof Meßmann zu marschieren. Auch die Heimatklänge waren früh auf den Beinen und begleiteten musikalisch unseren Marsch.
Die Vogelwiese sollte in diesem Jubiläums-Jahr etwas besonderes werden. Im Vorfeld hatte sich eine kleine Gruppe Schützen daher Gedanken gemacht, wie man die Wiese möglichst attraktiv gestalten kann. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, es sollte ein großes Familienfest für alle Altersklassen sein. Nicht nur, dass das Schießen extra auf den Sonntag gelegt wurde, es standen neben mehreren, großen Hüpfburgen auch eine Strohburg für die Kleinen bereit, das Waltroper Spielmobil hatte vor Ort diverse Spielgeräte aufgebaut, es gab ein Westenergie-Kinderschminken, Eis von Billmann und weitere kulinarische Angebote und vieles mehr.
An der Vogelwiese angekommen wurde nach einigen Grußworten durch Oberst und König der Vogel an der frisch renovierten Vogelstange hochgezogen, damit pünktlich gegen 11.00 Uhr das Schießen starten konnte.
Geschossen wurde zunächst auf die Krone, die sich gegen kurz nach 12.00 Uhr Tobias Westhoff aus der 2. Kompanie sichern konnte.
Etwa eine halbe Stunde später schoss Alex Schwerdt aus der 3. Kompanie den Apfel herunter, nach weiteren etwa 30 Minuten fiel auch das Zepter. Dieses konnte Martin Kostede aus der 1. Kompanie für sich verbuchen.
Für Unterhaltung auf der Wiese drehten unter anderem auch die bekannten Hengeler Weend Blaozers immer wieder ihre Runden und sorgten mit bekannten Liedern nicht nur für tolle Stimmung, sondern animierten Schützen und Gäste auch direkt zum Mitmachen und -singen. Immer wieder schön!
Leider gibt es bei aller Planung und Vorbereitung einen Faktor, auf den niemand Einfluss hat: das Wetter… So setzte ab dem Mittag der vorhergesagte Regen ein und sorgte mit immer wiederkehrenden Schauern den ganzen Nachmittag für nasse, ungemütliche Bedingungen auf der Wiese. Trotz bereitstehender Pavillons und Sitzmöglichkeiten im Trockenen ist solch ein Regenwetter natürlich kein Publikumsmagnet und sorgte dafür, dass viele Zuschauer am Nachmittag doch lieber Zuhause blieben. Sehr schade für alle, die vorher viel Mühe und Zeit in die Organisation des Familienfestes gesteckt hatten.
Diejenigen, die anwesend waren, bekamen nun allerdings ein spannendes Schießen geboten. Es ging weiter dem von unten aus gesehen rechten Flügel. Nach unzähligen Schüssen fiel bereits ein großes Stück des Holzes, aber eben noch nicht alles. Somit wurde weiter auf den Flügel angelegt, bis dieser sich nach einem Schuss zwar drehte, aber immer noch nicht komplett herunterfiel.
Am Ende schaffte es Florian Holzhüter aus der 3. Kompanie dann gegen 15.00 Uhr endlich, auch das verbliebene Stück gezielt zu treffen und sich damit den Flügel zu sichern.
Nach einigen Ehrenschüssen anwesender Königspaare der benachbarten Gastvereine konnte nun auf den verbliebenen Flügel angelegt werden. Hier war nach einem ebenfalls spannenden Wettkampf am Ende gegen 16.30 Uhr Torsten Vogt aus der 4. Kompanie erfolgreich und konnte die Trophäe in den Händen halten.
Herzlichen Glückwunsch allen erfolgreichen Schützen!
Nachdem alles abgeschossen und nur noch der Rumpf des am Morgen noch prächtigen Holzvogels übrig war, konnte der spannendste Teil des Tages starten: das Königsschießen.
Alle Anwärter wurden nach vorne gebeten und es versammelte sich auch eine zunächst beachtliche Anzahl von Schützen, die offenbar um die Königswürde mitschießen wollten. Nach Erläuterung der Regularien, u.a. kein Nachschuss, begannen die Anwärter der Reihe nach, den Vogel von der Stange zu lösen. Immer wieder splitterten dicke Holzstücke auf die Wiese herab und durch die Zuschauermenge ging jedes Mal ein gespanntes Raunen. Fast alle Anwesenden hatten sich trotz Regenwetter mittlerweile vorne an den Absperrzäunen versammelt, um eine möglichst beste Sicht auf den entscheidenden Schuss zu haben.
Nach und nach wurde es einigen Schützen dann doch zu heiß und sie verabschiedeten sich aus der Reihe der Königsanwärter. Wiesensprecher Jens Ruthen rief zu einer kurzen Pause auf, um die ernsthaft verbliebenen Anwärter zu ermitteln.
Am Ende blieben noch im Ring: Oberst Matthias Brüggemann aus der 2. Kompanie, dessen Vater in diesem Jahr letztmalig unseren Schützenvogel erbaute, Thomas Möllers aus der 2. Kompanie, der es schon einmal mit der Königswürde versuchte und Jens Bentzien aus der 5. Kompanie, der ebenfalls in diesem Jahr gern König werden wollte.
Alle drei lieferten sich einen spannenden und fairen Wettkampf, bis es um kurz nach 17 Uhr dann soweit war. Der Rest des Voges fiel nach einem gezielten Schuss von der Stange und wir hatten einen neuen König: Thomas Möllers!
Unzählige Gratulanten von Schützen, Familie und Freunden umringten unseren neuen König. Auf der Wiese stellten sich derweil natürlich noch alle die nächste spannende Frage: wer wird Königin? Auch diese Frage sollte nicht unbeantwortet bleiben, König Tommy wählte seine Frau Rita zur Königin!
Beide werden nun als König Thomas I. und Königin Rita II. regieren. Herzlichen Glückwunsch und eine schöne Regentschaft!
Ein Video vom finalen Königsschuss sowie dem gesamten Schießen im Zeitraffer sind auf unserer Facebook- oder Instagramseite zu finden.
Alle Schützen samt neuem und alten Königspaar nahmen anschließend Aufstellung, um von der Vogelwiese zurück in die Stadt zu marschieren. Hier stand im Festzelt direkt im Anschluss die offizielle Krönung unseres neuen Königspaares auf dem Programm.