Der Vogel ist abgeholt

Auftakt zu jedem Schützenfest ist das traditionelle Abholen des Schützenvogels. Gestern war es endlich soweit, wir konnten den Vogel bei seinem Erbauer Hubert Brüggemann abholen und an seine nächste Zwischenstation bringen. Im Sanitätshaus "RehaTech" wird dieser nun die nächsten zwei Wochen bis zum Schützenfest im Schaufenster zu bewundern sein.

 

Zunächst hieß es aber gestern erst einmal Antreten an der Bahnhofstr. Im Kompanielokal der 5. Kompanie, dem Hotel am Park, wurden wir herzlich willkomen geheißen und konnten uns für den bevorstehenden Marsch mit dem einen oder anderen Getränk stärken.

Gegen 15 Uhr ließ Bernd Reers das Bataillon samt Königspaar und Hofstaat dann auf dem Platz vor Langendorf antreten. Nach dem üblichen durchzählen konnten dem General gut 150 angetretene Schützen gemeldet werden.

Nach kurzer Ansprache von General und König bedankte sich unser Vorsitzender Ludger Grothus nicht nur bei den Schützen für die rege Teilnahme am Vogelabholen, sondern auch bei der 5. Kompanie und der Crew des Hotels am Park für die flüssige Stärkung vor dem Antreten.

Anschließend hieß es "Abmarsch zum Vogelabholen" und der Zug setzte sich in Bewegung. Über die Riphausstr. und Velsenstr. ging es zunächst jedoch in die Tinkhöfe. Dort hatte Karsten Sandhofe, Schützenkaiser von Oberwiese, das Bataillon zur kurzen Rast eingeladen. Dieser Einladung kamen wir natürlich gerne nach und so marschierten wir auf die angrenzende Wiese in den Tinkhöfen. Dort gab es nicht nur ausreichend Platz, sondern Karsten und Lebensgefährtin Petra hatten auch schon bestens vorgesorgt und diverse Getränke inklusive Sitzgelegenheiten bereitgestellt.

Nach ca. halbstündigem Aufenthalt machten wir uns dann bereit, unser eigentliches Zwischenziel an diesem Tag anzusteuern - den Hof Brüggemann. Natürlich machten wir uns nicht auf den Weg, ohne uns vorher bei Karsten und Petra für den Empfang zu bedanken.

Auch an dieser Stelle noch einmal einen großen Dank für die angenehme Rast mit vielen, kühlen Getränken!

Über die Kettlerstraße, Egelmeer und Hebeckenkamp gelangten wir nach ein wenig marschieren zur Arenbergstr. und damit zum Hof Brüggemann, wo neben dem Abholen des Vogels auch eine längere Pause auf dem Programm stand.

Nach der Begrüßung unseres Vogelbauers Hubert Brüggemann konnten wir uns erneut mit kühlen Getränken und dazu Fleischwurst im Brötchen stärken. Auch hier gilt ein herzlicher Dank den Damen der 4. Kompanie für die hervorragende Bewirtung während des Nachmittages.

Bedingt durch die lange Pause konnte sich nicht nur jeder für den letzten Rest des bevorstehenden Marsches in die Stadt erholen, sondern auch schon einmal den Vogel näher betrachten. Die Gelegenheit, den Vogel aus nächster Nähe begutachten zu können nutzen nicht nur viele Schützen für ein Erinnerungsfoto, sondern auch um mögliche Schwachstellen für das Schießen am Montag auszumachen. Vielleicht wurde der ein oder andere Königsanwärter sogar fündig oder ließ sich direkt Tipps von einem der ehemaligen Könige geben? Die wissen ja immerhin am besten wie's geht...

Gegen 18 Uhr wurde es Zeit, den letzten Weg unseres Marsches anzutreten. Zum Dank für den Bau eines wieder einmal schönen, wenn auch leicht veränderten Schützenvogels und die Möglichkeit, den Hof für die ausgiebige Pause zu nutzen dankten wir Hubert Brüggemann nicht nur mit einem dreifachen "Horrido", sondern auch mit einer kleinen Spezialität aus dem Hause Bröggelhoff. Auch von unserem Königspaar gab es noch ein kleines Präsent.

An diesem Tag gab es allerdings noch einen weiteren Anlass zum Feiern, der nicht unerwähnt bleiben sollte. Bernd Reers, Hauptmann der 3. Kompanie hatte Geburtstag. Das Bataillon gratulierte ebenfalls herzlich mit einem Geburtstagsständchen und einer kleinen Aufmerksamkeit, die bei der abendlichen Gartenparty im Hause Reers sicherlich noch gute Verwendung gefunden hat.

Nachdem der Vogel erfolgreich auf die Kutsche geladen wurde konnten wir das letzte Stück der Tagesroute antreten. Ziel war bekanntlich das Sanitätshaus "RehaTech" Aravantinos am Moselbach in der Innenstadt. Der Weg vom Hof Brüggemann führte uns ohne weitere Unterbrechungen über Egelmeer, Brockenscheidter Str. und Lehmstr. direkt zum Ziel.

Als wir erfolgreich alle Straßen und Kreuzungen überquert hatten versammelte sich der Zug nun auf dem Parkplatz direkt gegenüber des Sanitätshauses zum Ausstellen des Vogels. Dass wir alle Kreuzungen ohne Probleme passieren konnten verdanken wir nicht zuletzt auch der Mithilfe von Reiner Theilen, Jan "Bärchen" Pfendert und Sebastian Pankalla, welche mit Warnwesten ausgestattet die anderen Verkehrsteilnehmer auf den ankommenden Schützenzug hinwiesen. Auch für diesen Einsatz noch einmal vielen Dank!

Jörg Aravantinos hatte bereits im Vorfeld eine große Fläche seines Schaufensters dekoriert und wunderbar für den Schützenvogel hergerichtet.

So hat der Vogel nun seinen gut sichtbaren Platz im Schaufenster gefunden. Wer ihn dort anschauen möchte sollte allerdings damit nicht allzu lange warten, in zwei Wochen ist bekanntlich Schützenfest und der Vogel tritt seine letzte Reise zur Vogelstange auf den Hof Meßmann an.

Mit Blumen bedankten sich hier der Vorsitzende Ludger Grothus und Kassierer Michael Kuhnert im Namen des gesamten BSV Waltrop bei Familie Aravantinos für das zur Verfügung stellen des Schaufensters ihres Ladenlokals.

Mit dem Ausstellen des Vogels im Schaufenster war der Pflichtteil für diesen Tag erledigt und wir konnten zum gemütlichen Ausklang des Abends übergehen. Bekanntlich konnten wir nicht auf den Hof Bröggelhoff ziehen, also wurde der Abschluss des Abends auf den Parkplatz hinter der Stadthalle verlegt.

Nach einem, trotz Pausen, durchaus langen Marsch durch halb Waltrop kam die Stärkung in Form von gekühlten Getränken und Würstchen vom Grill sehr gelegen. Aufgrund von zwei parallel stattfindenden großen Geburtstagen mussten sich viele Schützenbrüder zwar zeitig verabschieden und auch das DFB-Pokalfinale tat sein übriges, doch unter den verbliebenen herrschte eine hervorragende Stimmung. Ganz ohne Fußball musste auch niemand auskommen, die Firma Eichten sorgte für einen kleinen Fernseher, auf dem das Spiel nebenbei verfolgt werden konnte, auch wenn es für die mehrheitlichen BVB-Fans unter den Anwesenden am Ende kein schöner Pokalabend mehr wurde.

Auch internationale Gäste konnten wir begrüßen. Drei irakische Asylbewerber, welche vorher in der Stadthalle wohnten und mittlerweile in den alten AWO-Räumlichkeiten untergekommen sind, zeigten sich sehr interessiert an unserer Veranstaltung. Dr. Hermann Geldmann lud die drei direkt ein, ein wenig mit uns zu feiern und brachte ihnen dabei das Schützenwesen etwas näher. Das deutsche Bier schien ihnen ebenfalls zu schmecken, blieben sie doch noch lange Zeit bei uns und versuchten, möglichst viel über die Tradition Schützenverein zu erfahren.

Der Abend endete erst nach Mitternacht, als nach vielen schönen Stunden die Fässer geleert waren. Bis dahin sorgte die 4. Kompanie auch hier wieder für eine hervorragende Bedienung durch die jeweiligen Bierwagen-Mannschaften. Das Abholen des Schützenvogels war damit ein rundum gelungener Auftakt für das Schützenfest 2016.

Am Ende bleibt natürlich noch die spannendste Frage: wer macht's denn nun, den neuen König? Einige Schützen schauten sich den Vogel zumindest verdächtig genau an...

"Hier? Oder da?" - Ludger Grothus und Christoph Rademacher sind sich anscheinend noch nicht ganz einig, wie man den Vogel am besten von der Stange bekommt. Aber vielleicht haben sie es ja auch nur auf den Flügel abgesehen?

Da muss erstmal der General weiterhelfen. Schorsch hat schließlich schon unzählige Schützenvögel gesehen und kennt sicherlich das ein oder andere Geheimnis. Aber ob er es auch verrät oder nicht doch besser für sich behält, um am Schützenfest-Montag selber auf den Vogel anzulegen?

Jürgen Büchte grübelt bereits "Wo bekomme ich das Ding bloß am besten gespalten?" Ob er eine gute Stelle gefunden hat, werden wir vielleicht am Montag auf der Wiese erfahren.

"Mein Bruder ist Vorsitzender, dann werde ich halt König", könnte sich Norbert Grothus hier denken. Erst seit einiger Zeit dabei wäre der Aufstieg vom Schützen zum König zumindest eine steile Karriere.

Aber auch Tommy Finke sollte nicht außer Acht gelassen werden, prüfte er den Vogel doch genau auf mögliche Schwachpunkte. Vom Hauptmann zum König wäre auch schließlich ein bestrebenswerter Aufstieg.

Doch wer macht es am Ende wirklich? Oder tritt noch der ein oder andere völlig überraschende Königsanwärter hervor? Erfahren werden wir es erst in zwei Wochen am Schützenfest-Montag. Bis dahin bleibt es spannend im Rennen um die Königswürde...

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